Nach der zweitägigen Anreise über Reykjavik wurde ich am Flughafen Egilsstadir abgeholt und auf dem Hof Skorrastadir mit einem feinen Nachtessen herzlich empfangen von Hofbesitzern und Gastgebern Doddi, Thea und der jüngsten Tochter Sunna-Julia.
Obwohl die Tour offiziell erst am Montag anfangen sollte, wurde meinem Wunsch nach früherer Anreise von den Gastgebern gerne entsprochen. Bald fühlte ich mich heimisch und unter Freunden. Zusammen mit Elke, einer langjährigen deutschen Touren-Helferin, ritt ich zweimal auf verschiedenen Pferden aus und sah Umgebung und Jungpferdeherde auf einer weiter entfernten Weide. Doddis Reitpferde selbst stehen auf zwei grossen Weiden nahe am Haus. Vom lieben Kinder- und Anfängerpony (mit bequemem Tölt notabene!) bis zur sensiblen und heissblütigen Rennmaschine oder dem Aufmerksamkeit erregenden Töltkracher steht alles zur Auswahl.
Am Sonntagabend und Montagmorgen trafen dann auch die restlichen Reitgäste ein. Wir waren eine kleine Gruppe von 7 Reitern. Geplant war für Montag ein kleiner Tagesausritt um Pferde, Reitweise und Umgebung kennenzulernen, von Dienstag bis Donnerstagabend ein Dreitagesritt in den Fjorden und Freitag und Samstag wieder Tagesausritte mit Start und Ziel Skorrastadir. Für das leibliche Wohl während der Zeit auf dem Hof sorgte Thea, unterwegs in den Fjord-Hütten verwöhnten uns Doddis ältere Tochter Soley und ihr Mann. Es gab abwechslungsreiche isländische Spezialitäten, manchmal etwas an den Gästegeschmack und die Gegebenheiten angepasst, aber immer sehr lecker und mit Liebe zubereitet.
Am späteren Montag-Vormittag machten wir uns also für den ersten „kleinen“ Tages-Ausritt bereit. Wir bekamen von Doddi die Pferde zugeteilt, erhielten Sattel- und Regenzeug und schon bald darauf gings los. Wir führten eine Herde mit Wechselpferden mit uns, wie wir es auch auf der Dreitagestour tun würden. Nach etwa 2 Stunden Ritt auf dem Talboden erreichten wir die am Vorabend abgesteckte Weide. Unsere Reitpferde wurden abgesattelt und durften sich darin ausruhen, wälzen, vollfressen... Was sehr genussvoll aussah! Die Wechselpferde trugen uns nun einen ersten Berg hinauf auf kleinen Schafpfaden über Stock und Stein. Zwischendurch mit Pausen, in denen Doddi mit alten Sagen aufwartete. Kurz unter dem Gipfel machten wir Mittagsrast, dann gings wieder bergab auf anderen kleinen Pfaden. Die Pferde meisterten die schwierige Aufgabe hervorragend! Ob Sumpf oder Bachbett, im fleissigen Schritt fanden sie immer die passierbaren Stellen. Nach etwa drei Stunden bergauf- und ab klettern erreichten wir wieder die Herde im Tal. Hier gab es eine Fresspause auch für die „Bergpferde“, dann wurden wieder die ersten Pferde gesattelt und heimwärts gings in flottem Tölt. Keines der Tiere wollte natürlich das Letzte sein!
Nach dem anstrengenden Ritt wurden die Pferde auf die Weide und wir Reiter ins Schwimmbad entlassen, wo alle die müden Muskeln entspannen und auftanken konnten.
Am Dienstag früh ging’s dann im ähnlichen Stil los auf die Drei-Tages-Tour. Mit Herde und Mittagsproviant ausgerüstet, machten wir uns frohgemut auf den Weg. Als wir den ersten Berg erklommen, wurde mir langsam mulmig. Ich fühlte mich fast wie in den Schweizer Hochalpen, auf schmalen, steinigen Pfaden kletterten die Pferde aufwärts. Die Aussicht war atemberaubend. Mit Bangen stellte ich mir jedoch vor, wie es wohl sein würde, wieder in Richtung Tal zu reiten. Als es dann nach Mittagsrast und Pferdewechsel soweit war, merkte ich nach einer Weile, dass ich meinem erfahrenen Wallach Solon vertrauen konnte. Er war zwar in der Ebene ein schneller Tölter und Rennpasser, der seinen Vorwärtsdrang deutlich kundtat, aber hier im steilen Gelände ein geschickter und besonnener Kletterer. Das letzte Stück der Tagesetappe ritten wir auf einer Art Strasse, auf der die Pferde ihre vom Klettern „verknoteten“ Beine wieder strecken und im fleissigen Tölt schmeissen konnten. Die heutige Unterkunft war ein Haus am Ende des Fjordes im Stil einer SAC-Hütte ohne Elektrizität, aber mit Gasherd. Kulinarisch wurden wir mit auf dem Feuer gegrilltem Lachs, Gschwellti und Salat verwöhnt.
Als Abwechslung unternahmen wir am Vormittag des zweiten Tages einen Ritt ohne Herde zum Wattenmeer. Als wir ins Wasser am Rand des Wattenmeeres kamen, zeigte meine kleine Stute als eines der wenigen Pferde ihren Mut und liess sich in die Wellen treiben. So bin ich im atlantischen Ozean geritten!
In diesem Stil ging es die zwei nächsten Tage weiter. Die Pferde meisterten ihre Kletter-Aufgaben alle mit Bravour. Selten waren die Wege so schmal oder von grobem Geröll verschüttet, dass wir absteigen und die Pferde ein Stück führen mussten. Erwähnenswert fand ich auch, dass wir mitten im Niemandsland plötzlich im Herzen einer freilaufenden Herde von Jungpferden standen, die natürlich sehr an unseren Reittieren interessiert waren...
Von dieser dreitägigen Tour nahm ich einerseits ein grosses Vertrauen in die Pferde, aber auch viele Eindrücke der urtümlichen Landschaft und der grandiosen Aussicht mit. Unter den Reitern und mit den beiden Führern herrschte fröhliche und herzliche Stimmung. Doddi erzählte immer mal wieder echte Sagen oder abgewandelte Grimm-Märchen, die er uns als Sagen anzupreisen versuchte. Abends sangen wir ab und zu Lieder aus der hofeigenen Liedersammlung und tauschten unsere Erlebnisse von Island oder von Zuhause aus.
Wieder auf dem Hof, kam uns die Zivilisation etwas komisch vor. Aber Entspannen im Schwimmbad und leckeres Essen von Thea zeigte uns schnell wieder deren Vorteile!
Am letzten Tag war Pferdewahl, für mich eine Qual, da ich von den neun gerittenen Pferden acht toll fand. Aber Doddi und Sunna-Julia wussten, welche Stute wirklich unter meinen Hintern gepasst hatte...
Skorrastadir, ich komme wieder!
Hat diese Beschreibung deine Neugier geweckt? Möchtest du die einsame und urtümliche Landschaft der isländischen Ostfjorde hoch zu Ross kennenlernen? Oder Theas und Doddis Gastfreundschaft geniessen? Dann findest du mehr Infos auf der Homepage „skorrahestar.is“. Oder du setzt dich mit mir in Verbindung:
Regula Gloor; 078 403 79 94; crischu2000@gmail.com
Wahrscheinlich stand der Grossteil der Zuger am Sonntag ziemlich enttäuscht am Fenster und trauerte der Sonne nach. Nicht so die Reiter, die am Ritt teilnahmen. Fröhlich wurden die Pferde vorbereitet, und da neben den drei Vereinsmitgliedern nur drei Externe mitritten, dauerte das Ganze nicht lange. Als der Trupp endlich den Bachtalerhof in Richtung Hirssattel verliess, merkte ich, dass auch mein Pferd sich wesentlich wohler fühlte, wenn die Temperaturen tiefer sind. So stapfte er motiviert voran, wenngleich er einigen wohl trotzdem zu langsam war. Nachdem wir Knonau passiert hatten und den Hügel in Angriff nahmen, wurden die Gespräche einfacher. Es redet sich halt einfach besser, wenn man nicht über zwei Pferdelängen brüllen muss.
Nach einigen Trab- und sogar Galopppassagen erreichten wir trocken das Restaurant Hirssattel. Doch kaum sassen wir auf der Terrasse fielen die ersten Tropfen. Schnell schnappten alle ihre Pferde und wir versteckten uns unter dem Dach der Scheune. Das war ein regelrechter Segen, denn es regnete Bindfäden.
Nur 10 Minuten später verliessen wir unseren Unterstand und machten uns auf den Heimweg. Dem Steinhauser Waldweiher entlang und an einer Festgesellschaft vorbei, und schliesslich auch der Autobahn nach ging es gemütlich, aber zielstrebig dorthin, wo wir das Mittagessen vermuteten.
Zurück im Stall wurden erst die Vierbeiner versorgt, ehe wir Zweibeiner an die Reihe kamen. Die Spaghetti mit Sauce waren köstlich- Danke hier an Silvia Birrer.
Einige Zeit sassen wir noch gemütlich beisammen und tauschten bessere und schlechtere Lebensweisheiten aus, ehe sich langsam die Aufbruchsstimmung breit machte und die Gäste sich verabschiedeten.
Mir bleibt nicht mehr, als allen Teilnehmern zu sagen: Toll ward Ihr dabei, und ein grosses Dankeschön an Roland und Silvia fürs Organisieren. Es war wieder einmal ein Erlebnis.
Sandra Christen
Eine Delegation des Vorstandes stand dem Brautpaar bei seiner Ankunft mit der Kutsche Spalier. Das Glasherz mit zwei Töltern, das Geschenk vom Li-Re, soll das Brautpaar immer an diesen Tag
erinnern.
Seit meiner Kindheit besuche ich nach Möglichkeit den Einzug des Auffahrtsumritts in Beromünster.
Dieses Jahr fand der 506 Auffahrtsumritt in Beromünster statt. In den frühen Morgenstunden wird jeweils zum ca. 18 km langen Bittgang gestartet. Dieser führt an Wiesen, Äckern und Wäldern entlang und durchquert Gehöfte und Weiler. Bei der Prozession sind Priester, Kirchenräte, Kreuz- und Fahnenträger, Musikanten, Sänger und der Ordnungsdienst in Uniformen und Gewändern zu Pferd unterwegs. Diesen folgen weitere berittene Teilnehmer und Pilger zu Fuss. Im festlich dekorierten Flecken von Beromünster findet der krönende Abschluss statt. Dieser begeistert jeweils nicht nur die Teilnehmer sondern auch viele Zuschauer.
Auch dieses Jahr war ich wieder in Beromünster und bestaunte den festlichen Einzug, bei herrlichem Sonnenschein. Es ist immer wieder spannend die verschiedenen Pferde zu beobachten. Als ich heute in die Reihen blickte, entdeckte ich ein bekanntes Gesicht: Josef Keusch. Er nahm dieses Jahr am Auffahrtsumritt teil. Dank meinem Handy, gibt es davon sogar Fotos. Wer weiss, vielleicht begleiten ihn nächstes Jahr weitere Li-Re Mitglieder.
Bericht und Fotos Luzia Hurni
Nicht vom Li-Re organisiert, sondern von der Swiss Mot – Organisation.
Trotz Stau am Gubrist waren wir zu früh auf dem Parkplatz. Wir meldeten uns an, bekamen wichtige Infos und mussten nicht warten auf unsere Startzeit. Satteln, melden und es ging los. Viggo, mein Isi, fand es super. Die Umgebung kenn ich nicht. So riesige Dinger, die vom Himmel kommen oder gehen – spannend. Despida, Aegidienberger von Helen, fand es bemühend. Alles so fremd, anschauen, einordnen – da kommt man nicht mehr zur Ruh.
Die Posten waren gut sichtbar angebracht und trotzdem verpassten wir einen. Umweg von ca. 30 Minuten auf Asphalt über eine Brücke, vorbei an der Hundeschule – es wurde uns nicht langweilig. Auf den, an Baumästen baumelnden A4-Papier stand jeweils die weitere Route. Man konnte vom Pferd steigen oder sein Pferd so platzieren, dass man lesen konnte. Ich brauchte zeitweise 2-3 Anläufe bis ich alles gelesen hatte und dann noch weitere um zu verstehen wo es weiter ging. Bilder, Zeichnungen, Wörter mussten verstanden werden. Beim ersten Posten gab es eine Madeleine-Post - keine Flaschenpost. Wir mussten zuerst essen um zu erfahren wie es weiter geht. Beim Essens-Stopp stand ein Einhorn. Beim nächsten Posten wurde gefragt, auf welche Seite hängt die Mähne des Einhorns? Nehme die entgegengesetzte Richtung. Mhhh klar haben wir das Einhorn gesehen und auch die Mähne aber ……. (zur Info an diesem Posten haben wir uns nicht vertan). Der 2. letzte Posten war Sokrates gewidmet mit 2 Wichtel. Der eine Lügt immer und der andere sagt immer die Wahrheit. Beide sagen rechts. Wir und noch andere haben Sokrates nicht verstanden. Dank Helen’s Orientierungssinn nahmen wir den richtigen Weg und kamen nach 2.58 Stunden am Ziel an. Wir mussten ein Zetteli ziehen mit der Ritt-Dauer und die Differenz gab den Rang. Bemerkenswert, es gab 2 Damen mit dem Zeitunterschied von 1 Minute. Ich hatte satte 1.52 Std. Differenz, was den 94 Platz ergab. Es gab noch welche mit mehr Pech. Total 103.
Es hat Spass gemacht. Wir haben es genossen. Wirklich ein Anlass für allerlei wie Velos, Kinder, Hunde, Pferde, Erwachsene und vieles mehr. Die Spaghetti am Abend waren lecker, der Gabentisch, bei Rang 94, nicht mehr so Artenreich. Die Pferde haben die Weide vorgezogen.
Carpark
Besprechung
Einhorn
Essens-Stop
oder doch anstrengend
Postenhalt
so anstrengend war es nicht
Unterwegs
Ziel erreicht
Bericht und Fotos Arlette Gahler
„Ich brauche Abstand und Luftveränderung zum Alltag!“ Der Gedanke und die Suche nach einem Ferienplatz sind eins. Wenige Tage später erreiche ich dem Navi sei Dank nach einigen Verirrungen
schliesslich doch noch wohlbehalten mein Ziel, das „Rifugio Prategiano“ ausserhalb Montieri in der toskanischen Maremma. Trotz unsicherem Wetter marschiere ich noch am gleichen Tag zur knapp 800
m weit entfernten „Scuderia“, zu deutsch Reitstall. Die naturnahe Unterbringung der Pferdeherden gefällt mir: zwei riesige Weiden mit Bachläufen und Waldstücken, mal flach, mal am Hang der
umliegenden Hügel, dazu eine Scheune als Futterplatz und Witterungsschutz. Die dort gehaltenen Pferde sind fast alles Halbblut-Pferde aus der Region, sogenannte Maremmaner. Sie haben ein
Stockmass von ca. 1.7 m und einen ausgeglichenen Charakter, sind aber trotzdem fleissig bei der Arbeit.
Beim Erkundungsspaziergang zu Fuss am nächsten Morgen werde ich prompt von Platzregen mit Gewitter überrascht und von Kopf bis Fuss durchnässt. Na toll, meine Reit- und Wanderschuhe sind von aussen und innen gewaschen, was ziehe ich jetzt zum Reiten an?
Am Nachmittag ist es dann so weit: mein erster Ritt auf einem „Grosspferd“ seit etwa zehn Jahren steht mir bevor! Mir wird etwas mulmig zumute, als ich das erste mal neben der grossen „Nikita“, meinem Reittier für diesen Ausritt, stehe – nota bene in Halbschuhen. Was habe ich mir da eingebrockt! Meine beiden Isländer mit Stockmass 1.3 m und ich selbst kommen mir plötzlich winzig vor, ich bin nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee war, hier reiten zu gehen. Aber der Ritt ist gebucht, jetzt muss ich wohl oder übel rauf auf das hohe Ross!
Endlich oben, zeigt mir meine Führerin die Gegend. Meist sind wir auf schmalen, steinigen und vom Regen ausgewaschenen Pfaden mitten durch Wälder und „Wildnis“ unterwegs, viel bergauf und bergab, da die Maremma hier sehr hügelig ist. Geritten wird deshalb mehrheitlich im Schritt. Unterwegs erlebe ich „Nikita“ als fleissiges, gehorsames Pferd, das gut auf meine Hilfen anspricht. Auch bezüglich der Grösse des Pferdes legen sich meine anfänglichen Zweifel sehr bald. Ich gewöhne mich an den neuen Blickwinkel und vertraue der trittsicheren Stute. Was mich aber fast umhaut (aber nicht aus dem Sattel!), ist der Galopp. Auf einem Feldweg mit Grasstreifen in der Mitte zieht meine Führerin davon. Ich bin zuerst unsicher und halte „Nikita“ zurück. Sie gehorcht mir widerspruchslos und bleibt im ruhigen Trab. Schliesslich überwinde ich mich und gebe ihr die Hilfen zum Galopp. Sofort springt sie ein und mir bleibt die Luft weg... Grosse runde Sprünge, mit denen „Nikita“ so richtig Boden gewinnt. Es fühlt sich fast an wie Fliegen!
Nach dem Ritt versorgen wir die Pferde und ich geniesse das Schwimmen im hoteleigenen Pool. Auch an den folgenden Tagen erlebe ich schöne Ausritte auf den Pferden der Maremma. In besonderer Erinnerung bleibt mir der Tagesritt zum Fluss „Merse“: Wir starten bei Sonnenschein, nach etwa zwei Stunden müssen wir jedoch den Weg suchen, da die handgemalten Pfeile vom Regen (der Vortage) abgewaschen sind. In der Mittagspause treffen wir auf den Manager des Hotels, der uns mit gegrillten Steaks und Salaten verwöhnen möchte. Das geplante Picknick fällt jedoch buchstäblich ins Wasser, ein Platzregen durchnässt vom Sonnenschirm über das gebratene Fleisch bis hin zu den Wanderschuhen alle und alles – womit der Kreis zum Wochenanfang wieder geschlossen wäre!
Bericht und Fotos Regula Gloor
Februar 2015
Gedanken über Pferde
AutorIn unbekannt
Die letzten drei Jahre meines Lebens haben meine Ansichten und mein Wissen über Pferde grundlegend verändert:
Früher dachte ich, Pferde sind Vierbeiner, und gehören zu den Huftieren, genauer gesagt zu den sogenannten Unpaarhufern. Heute weiß ich, das Pferde auch teilweise Barhufer sind, bzw. auch im Laufe ihres Lebens vom Barhufer zum Unbarhufer wechseln können.
Außerdem sind Pferde gar keine Vierbeiner. Sie laufen auf zwei Händen, und dabei gibt es paradoxer Weise weder Links noch Rechts, sondern eine Vor- und eine Hinterhand. Diese besitzen jedoch keine Finger sondern sind in jedem Fall Hufe.
Wenn ein Pferd ein Junges bekommt, handelt es sich dabei meist um ein Fohlen, in einigen Fällen können Pferde aber auch Rehe bekommen. Dies wird jedoch sehr ungern gesehen. Wie es zu dieser seltsamen Laune der Natur kommen kann ist mir jedoch noch nicht ganz klar. Ich habe mal gehört dass es von zu viel Körndl-Futter kommen kann, allerdings müsste das Pferd dann wohl eher Hühner bekommen?
Eine weitere Erkenntnis die ich in den
vergangenen Jahren erlangt habe, und von der selbst viele erfahrene Pferdebesitzer und Reiter nichts wissen ist, dass Pferde eigentlich vier Gangarten besitzen.
Neben den allgemein bekannten Gangarten Schritt-Trab-Galopp, welche die Pferde bereits kurz nach der Geburt beherrschen, lernen Sie im Laufe ihres Lebens eine vierte Gangart. Den Lahm. Pferde die
lahmen, werden oft als krank angesehen. Deshalb wird versucht, ihnen dieses vermeintliche Fehlverhalten durch Spritzen, Bandagen, Spezialbeschläge und Boxenhaft wieder abzugewöhnen.
Das Pferd ist im Allgemeinen ein seltsames Tier. Es braucht beim Reiten mehrere Hilfen um einfach nur nach links oder rechts zu gehen. Ein simples Ziehen am rechten oder linken Zügel ist ihm meist zu wenig. Gut ausgebildete Tiere können über ihren eigenen Rücken gehen und im Idealfall anschließend auch noch durch ihr Genick. Wie das allerdings möglich ist, kann ich mir in meinen wildesten Phantasien (und das heißt etwas!) nicht vorstellen. Bevor ein Pferd jedoch durch sein Genick gehen kann, sollte es auf jeden Fall eine Zeit lang Vorwärts und Abwärts geritten werden. Das geht, ich darf mich wieder Wundern, seltsamerweise auch auf einem ebenen Reitplatz.
Ein besonderes Merkmal des Pferds, und das unterscheidet dieses Tier wesentlich von allen anderen Lebewesen auf dieser Erde ist, dass es sich, auch wenn es vollkommen alleine ist, versammeln kann. Möglicherweise liegt das daran, dass Pferde Herdentiere sind, und ohne Herde schutzlos sind. Möglicherweise können sich deshalb auch einzelne Tiere versammeln, und dadurch eine schützende 1-Pferd Herde bilden.
Ein etwas anderer Reitkurs mit Martin Volesky
– reiten-verstehen.
Einfach mal Vorreiten in der Halle von Lenzburg. Alle Gangarten und was man so kann. Dann absteigen. Martin zeigt einem Übungen, die weiterhelfen. Weiterhelfen für was? Um die Harmonie zwischen Reiter und Pferd zu erlangen. Schritt für Schritt.
Zuerst Übung für mein Becken. Wieder aufs Pferd und „vorreiten“ rechte und linke Hand. Super das Becken – ich spüre es auch weicher, lockerer. Martin sagt mein Oberkörper inkl. Schulter ist wie wenn er im Gips stecken würde. Na ja wenn er es sagt. Runter vom Pferd – Übung gegen den einengenden Gips. Wau das fühlt sich wirklich anders an – wo ist der Gips geblieben? Weitere Übungen folgten – Gleichgewicht war auch ein Thema. Ab so 30 Jahren lässt das Gleichgewicht nach – was nicht alles anders wird im Alter!
Samstag ca. 45 Minuten und am Sonntag ca. 45 Minuten. Anstrengend die Übungen, erfolgreich das Reiten – ich staune immer wieder. Am Sonntag wie auf Knopfdruck galoppierte Màni an und wieder Knopfdruck und Tölt – Schritt. Ohni chnorze und heble, dafür kommunizieren mit dem Pferderücken.
Ich fragte Martin: auf was schaust Du?
Ich schaue auf die Bewegung des Reiters, dann auf die Bewegung des Pferdes und wie die Harmonie ist. Wo behindert die Bewegung des Reiters das Pferd (Disharmonie). Übergänge sollen leicht und nicht abrupt sein. Dann Übungen zum ins Lot bringen.
Ich fragte Martin: siehst Du bei uns einen Fortschritt seit dem ersten Mal? Ja, aber wenn du die Übungen regelmässig machen würdest, dann wäre der Fortschritt noch grösser – Eigen Goal – kein Kommentar – und doch hat er recht – wahrscheinlich.
Organisiert wird das Ganze von „Freunde der schweren Zugpferde“. Martin ist Fan von den Isis. Ich glaube Martin ist von allen Pferden und Reitern Fan, die Reiten verstehen wollen. Reitweisen, Können, Ausbildungsstand egal.
PS: man darf Zuschauen – gratis. Nächste Terime in der Reithalle von Lenzburg: 06/07 Juli 2013 und 12/13 Oktober 2013. Dann lerne Snaix fahren oder auf dem Luftkissen zu balancieren oder auf dem Balimo zu sitzen – alles ohne Pferd aber für Pferd und Reiter.
www.bewegungstrainer.net.
Sulz, 11.04.2013 / Arlette Gahler
... oder ByeBye-Party? Auf dem Hestar-Hof ist eine Ära zu Ende gegangen! Nach 37 Jahren ist Eve Barmettler, unser langjähriges Ehrenmitglied, mit einem rauschenden Fest mit vielen Freunden, Bekannten und Kunden aus der ganzen Schweiz verabschiedet worden.
Deine ehemaligen PraktikantInnen (oder doch Negerlein?) haben dich mit ihrem Test fast um die Nerven gebracht. Aber mit deiner Standhaftigkeit hast du ihnen gezeigt, wie schon immer, wo es lang geht.
Immer hat Eve ihr Herzblut fliessen lassen ob an Turnieren, Festen oder im Alltag. So hat sie dieses Mal neben Essen und Musik auch noch eine tolle Powerpoint-Präsentation über die vergangene Zeit gezeigt. Humorvoll gespickt aber auch mit Tiefgang.
Danke Eve für dein jahrelanges Engagement zum Wohle des Islandpferdes. Du hast uns gezeigt was man mit viel Herzblut erreicht ohne verbissen zu werden. Wir wünschen dir für deinen (Un-)Ruhestand alles Gute und wünschen dir, dass du deine Pferde und die Arbeit mit den ReiterInnen noch lange geniessen kannst.
Im Namen des Vorstandes
Susanne Del Conte, Präsidentin
Und dort wohnt unser Li-Re Mitglied Lisi Opiz mit ihrer Partnerin und den drei Isi’s. Gefunden haben wir sie trotz Gewitter, Windböen und strömendem Regen!
Aber die Geschichte begann anders: Meine Tochter Jaqueline und ich planten ein paar Ferientage im Jura. Zusammen mit unseren zwei Isi’s wollten wir die Natur rund um Les Breuleux erkunden. Da kam mir in den Sinn was Lisi in ihrem Rundbrief geschrieben hatte und kurzerhand meldete ich mich bei ihr. Die Freude beiderseits auf ein Wiedersehen war gross. So beschlossen wir einen Tag gemeinsam zu reiten.
Herrlich die Gegend, das Wetter und die Stimmung!
Herzlichen Dank für die Begleitung und die Gastfreundschaft. Ich hoffe, dass noch mehrere Mitglieder den Weg zu dir in die herrlichen Freiberge finden.
Susanne Del Conte